Offenbar immer dreister gebärden sich die Macher der Rhein-Ruhr-Zentrums in ihrem Bestreben, auch noch den
letzten potentiellen Kunden in ihren Einkaufspalast zu locken. Am letzten Samstag wurden also die Techno-Fans von nah und fern angelockt, um den geplagten Anwohnern zu demonstrieren, daß das
Folter-Instrumentarium noch lange nicht ausgereizt ist. Nicht nur wie in der Lokalpresse liebevoll beschrieben, dass Fangejohle und die Techno-Bässe weit über die Gemäuer des RRZ hinaus mitternachts vom
neuen PR-Highlight kundtaten, auch die meisten der pakplatzsuchenden Technofans verbreiteten bei ihren Rundfahrten durch die anliegenden Wohngebiete mit ihren Mini-Blech-Diskos auf vier Rädern ein passendes
Ambiente. Und das weit über den offiziellen Schluß der Veranstaltung hinaus:
Den MBI liegen Beschwerden von Anwohnen vor, die bis fünf Uhr in der Frühe buch-stäblich im Bett standen.
Nichts gegen Techno-Parties an sich, wenn diese denn den Zeitgeist treffen, nur warum ausgerechnet im höchst sensiblen Bereich des Rhein-Ruhr-Zentrums. Bei geeigneter Witterung bieten sich hier
Hafengelände oder Flughafen an, ohne daß Anwohnern der letzte Schlaf geraubt wird, auch leerstehende Hallen außerhalb von Wohngebieten sind in Mülheim zu finden. Als geradezu unverschämt sehen die MBI auch
den Umstand an, dass die Betreiber in Zusammenarbeit mit der Verwaltung jede demokratische Kontrolle ihrer Megawatt - Veranstaltungen ignorieren:
so ist der Plan von dem genannten Techno-Spektakel
vorher in keinem Ausschuß oder der Bezirksvertetung zur Sprache gekommen.
Wenn der Kampf der Groß-Einkaufszentren wie RRZ, CentroO und demnächst Multi-Casa so weiter geht, wird wohl bald mit
dem Freiluft-World-Meeting der Dudelsackpfeifer am RRZ, der Verlegung des Rosenmontagszuges oder einem Formel 1 Rennen auf dem Humboldring und letztlich mit der Austragung der japanischen
Harakiri-Meisterschaft mit freiwilliger Selbstbeteiligung der Anwohner zu rechnen sein.
i.A. der MBI-Fraktion: L. Reinhard, Fraktionssprecher